Konzeption
Grundlagen pädagogischer Arbeit und ihre Ziele
Bildungsauftrag
Grundlage unserer pädagogischen Arbeit bildet das Kitagesetz des Landes Brandenburg in der Fassung vom 01. August 2017. Eine weitere Grundlage ist das KJHG, die Grundsätze der elementaren Bildung, das Infektionsschutzgesetz und das SGB VIII.
In dem Lebensabschnitt, in dem die Kinder unsere Kita besuchen, haben sie die Möglichkeit sich in verschiedenen Fertigkeiten zu erproben und somit Kompetenzen schrittweise zu erlangen. Die Erfahrung, durch wachsende Selbständigkeit und Erweiterung ihrer Handlungskompetenz, trägt zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit bei.
Bildung ist ein Aneignungsprozess. Jedes Kind soll die Chance haben, seine Absicht, seine individuellen Möglichkeiten und seine Fähigkeiten in die Entwicklung von Gemeinschaft und von Gesellschaft einzubringen. Dies entspricht unserer demokratischen Verfassung und einem demokratischen Bildungsverständnis.
Wir verstehen Bildung als Aneignungstätigkeit, in der sich der Mensch ein Bild von der Welt macht. Bildung beinhaltet ein lebenslanges Lernen.
Wir geben den Kindern Anregungen, die sie in die Lage versetzen:
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sich ein Bild von sich in dieser Welt zu machen - Eigenverantwortung entwickeln = Ich- Kompetenz
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sich ein Bild von anderen in dieser Welt machen – sich solidarisch in die Gemeinschaft einbringen = Soziale Kompetenz
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das Weltgeschehen zu erleben, zu erkunden - Welt gemeinsam mit anderen verantwortlich mitgestalten = Sachkompetenz
Wir Erzieherinnen gehen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder ein und berücksichtigen das Lerntempo jedes einzelnen Kindes. Vertrauen von und zu Bezugspersonen ist von großer Bedeutung. Jedes Kind benötigt ein spürbares Interesse an seiner Tätigkeit, seinen Empfindungen und seinen Erkenntnissen von der Bezugsperson.
Bildung ist ein aktiver, sozialer und sinnlicher Prozess. Es ist ein lustvoller Prozess, weil „Kinder nur das lernen, was sie wollen, nicht das, was sie sollen.“ (Wolf Singer, Neurophysiologe)
Bildung und Lernen wird unterstützt, wenn möglichst viele Sinneswahrnehmungen für die Aufnahme und Verarbeitung von komplexen Eindrücken eingesetzt werden können. Wir legen Wert auf einen ganzheitlichen Prozess, bei dem der gesamte Körper einbezogen wird. Wir gestalten den Rahmen so, dass die Kinder einen großen Schatz an Erfahrungen sammeln können und stellen alle sechs Bildungsbereiche sichtbar für die Kinder dar.
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Die Kinder können sich selbständig an den unterschiedlichen Bereichen erproben, ihre Neugierde wecken, experimentieren und forschen, erkunden, ihre Grenzen testen, Fragen stellen, eigene Themen ansprechen. Hierdurch werden auch die sozialen Verhaltensweisen gefördert, sie finden neue Freunde und erleben sich als wirksam in ihrem Tun.
Uns ist wichtig den Kindern gesellschaftliche Werte und Normen zu vermitteln. Wir sind für die Kinder da und unterstützen sie in ihrem Bildungsprozess, indem wir Ihnen u. a. Themen zumuten, Fragen beantworten, Regeln und Grenzen setzen, und sie in ihrem Tun wohlwollend begleiten.
Wir achten und beachten sie, und wir dokumentieren ihre Entwicklung in allen Bereichen und freuen uns über immer neue Schritte, die zur Persönlichkeitsentfaltung beitragen.
Jedes Kind braucht eine Eingewöhnung - Eingewöhnung ist ein Qualitätsstandard!
Sichere Bindung und frühes Lernen ist die Grundlage für Bildungsprozesse.
„Ohne Bindung kein Lernen.“
Sichere emotionale Bindungen sind eine wesentliche Grundlage, auf der sich die kindliche Fähigkeit zur Bewältigung von Belastungen entwickelt. Die sichere Bindung beschützt, sie stärkt das Urvertrauen, das Selbstwertgefühl, die sozialen Kompetenzen und sie ermutigt das Kind die Welt zu entdecken. Die Auseinandersetzung mit der Umwelt kann nur erfolgen, wenn eine sichere Bindungsbeziehung besteht.
Bei der Eingewöhnung wenden wir uns jedem Kind einfühlsam zu und geben ihm die Zeit die es braucht, um in unserer Kita anzukommen. Das Kind lernt, in Anwesenheit und Begleitung seiner wichtigsten Bezugsperson, die fremde Umgebung der Kita und die Bezugserzieherin kennen. Um dies zu ermöglichen kommen die Kinder mit ihren Eltern stundenweise in die Kita. Sind mehrere Kinder einzugewöhnen, geschieht dies versetzt.
Der begleitende Elternteil dient als sichere emotionale Basis. In dieser Zeit versuchen wir als Bezugserzieherinnen eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind und auch zu den Eltern aufzubauen.
Das Mitbringen von vertrauten Gegenständen wie z. B. Nuckel, Kuscheltier von zu Hause, ist eine wichtige Stütze für die Eingewöhnung und gibt dem Kind ein Stück Sicherheit in der neuen Umgebung.
Jedes Kind hat so die ganze Aufmerksamkeit die es benötigt, um die neue Erzieherin, die Kinder und Umgebung kennen zu lernen. In dieser Zeit ist die Erzieherin als zuständige Bezugsperson, ganz für das Kind da.
Die Eingewöhnung ist für uns erst beendet, wenn das Kind freudig auf seine Bezugserzieherin zu geht, sich von ihr bei Irritationen trösten und auch wickeln lässt und für kurze Momente allein am Gruppengeschehen teilnimmt. Dieses Zeichen der Nähe und Vertrautheit mit der Erzieherin, in der Abwesenheit der Elternbegleitung, macht deutlich, dass die Eingewöhnung gelungen ist.
In verschiedenen Lebensphasen eines Kindes stehen unterschiedliche Entwicklungsaufgaben im Vordergrund. Mit Blick auf unser Bildungsprogramm „Elementare Bildung“ bieten wir differenzierte Angebote, die direkt auf die jüngeren Kinder zugeschnitten sind.
Wir berücksichtigen den häufigen Wechsel ihrer Aktivität durch verschiedene altersentsprechende Materialien. Die eigenständige Beschäftigung fördert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und unterstützt so die gesamte Entwicklung der Kinder.
In der frühkindlichen Betreuung ist es wichtig, dass wir Erzieherinnen feinfühlig auf das Kind eingehen, damit eine vertrauensvolle Beziehung zwischen uns Erzieherinnen und dem Kind entstehen kann - eine Erzieherin-Kind-Bindung. Daher legen wir besonderen Wert auf eine individuelle einfühlsame Eingewöhnung und eine verlässliche liebevolle Erzieherin – Kind – Beziehung.
Gerade bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren achten wir, aus entwicklungspsychologischer Sicht, bei der Bildung, Erziehung und Betreuung auf ein adäquates Eingehen ihrer Bedürfnisse. Da wir in unserer Arbeit die Grundlagen für eine gesunde Entwicklung mit beeinflussen.
Wir beobachten die Kinder genau um wahrzunehmen, was sie brauchen. Wir gehen auf die Individualität und persönlichen Fähigkeiten der Kinder ein. Mit viel Aufmerksamkeit und Zuwendung unterstützen und ermöglichen wir ihre Vorhaben. Jedes Kind ist etwas Besonderes und entwickelt sich somit auch unterschiedlich.
Um ihre Ideen zu verwirklichen stellen wir ihnen die entsprechenden Materialien zur Verfügung. Sie erhalten auch von den größeren Kindern ihrer Gruppe viele Anregungen und Impulse, schließen sich ihnen an, ahmen sie nach und lernen von Ihnen.
Den Spracherwerb der Kinder unterstützen wir mit Fingerspielen, Liedern und Büchern, regen die Kinder zum Wahrnehmen und Erzählen an, reden mit ihnen auf Augenhöhe, benennen die uns umgebenden Gegenstände und begleiten unsere Handlungen mit Worten. Mit Kreis- und Bewegungsspielen ermöglichen wir den Kindern zusätzliche Bewegungs- und Körpererfahrungen.
Kinder unter 3 Jahren haben ein sehr großes Bedürfnis nach Bewegung verschiedenster Art, aber auch nach Ruhe und Geborgenheit. Dieses beachten wir, indem wir nach Bedarf im gesamten Haus die Räumlichkeiten nutzen. Ergänzend bietet unser großzügiges Außengelände viel Platz und Möglichkeiten für differenzierte Bewegungsaktivitäten.
Unsere Räume und das Außengelände sind so gestaltet, dass die Kinder sich ungehindert und frei bewegen und Dinge erforschen können. Dafür benötigen die Kinder bequeme und witterungsgerechte Kleidung, die sie nicht einengen und ihnen ermöglichen bei jedem Wetter auch im Freien zu spielen.
Wir unterstützen die Kinder in ihrer Sauberkeitsentwicklung. Die Kinder bestimmen das Tempo und haben die Wahl zwischen Windel, Topf und Toilette. Der „Abschied“ von der Windel erfolgt in Absprache mit den Eltern erst dann, wenn das einzelne Kind soweit ist.
Das Erlangen von Selbstständigkeit z. B. beim An- und Auskleiden, bei der Einnahme der Mahlzeiten, beim Toilettengang usw. ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der Ich- und Selbstkompetenz.
Wir sind geduldig, lassen die Kinder erst probieren, es selbst zu tun und geben nur Unterstützung, wenn sie es wollen. Wir ermutigen sie und erkennen ihre Erfolge an.
Die Kinder wissen, dass sie uns um Hilfe bitten können und dass sie diese auch erhalten.
Für unsere ausgiebigen Spaziergänge nutzen wir unsere Krippenwagen, in dem jeweils 6 Kinder Sitzmöglichkeit haben.
Zusammenarbeit mit Eltern
Die Eltern sind für uns unverzichtbare Partner bei der Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrages. Für ein Kind sind die Eltern die ersten und wichtigsten Beziehungs- und Bindungspersonen. Dies macht den Aufbau der Erziehungspartnerschaft sehr wichtig.
Die Eltern sind Experten für ihr Kind! Von ihnen erhalten wir Information über die bisherigen Entwicklungsschritte und der besonderen Bedürfnislage des Kindes.
Die Eltern lernen unsere Kita in Gesprächen mit allen Erziehern kennen. Durch tägliche „Tür- und Angelgespräche“ werden wichtige Dinge, Probleme, Wünsche und freudige Ereignisse angesprochen. Zusätzlich finden Elternabende, Einzelgespräche und Entwicklungsgespräche statt. Wir legen Wert auf eine offene und freundliche Atmosphäre in unserer Kita, die dazu beitragen soll, dass eine aktive Beziehungsgestaltung im Interesse und zum Wohle des Kindes erfolgen kann.
Ein vertrauensvoller Erfahrungsaustausch, das Transparent machen unserer pädagogischen Arbeit und ein regelmäßiger Austausch und Abstimmung über Bildungs- und Erziehungsziele und deren Umsetzung, sind für uns Basis und Voraussetzung für eine gute Erziehungspartnerschaft.
Entwicklungsgespräche werden jährlich mit allen Eltern verabredet und durchgeführt.
Hierbei geben wir einen Einblick in die Entwicklung des Bildungsprozesses ihres Kindes. Wichtig ist uns mit den Eltern im Gespräch zu bleiben. Wir legen Wert auf eine intensive Kommunikation die im Dialog erfolgt.
Wir zeigen unsere Haltung zur pädagogischen Arbeit und antworten überlegt und freundlich. Wir nehmen das Gesagte auf und verteidigen uns nicht gleich, wenn Eltern uns Fragen stellen oder Feedback geben. Wir haben Zeit über Dinge nachzudenken, um Lösungen zu finden. Wir nehmen Vorschläge der Eltern ernst und diskutieren im Team, ob es eine Möglichkeit gibt diese Idee aufzunehmen. Wir schätzen unsere Eltern und freuen uns über ihre Mitarbeit.
Die Beteiligung von Eltern zeigt sich besonders im Kitaausschuss, der wichtige Entscheidungen in der Kita beschließt und mitträgt. Der Kitaausschuss stellt neben anderen Formen der Elternbeteiligung ein demokratisches Gremium dar. Er setzt sich aus Eltern, Erzieherinnen/Leitung und einem Trägervertreter zusammen. Wir beziehen ihn bei unseren Projekten mit ein und greifen gern auf ihr Wissen und Können zurück. Er unterstützt uns, bei Feiern und Festen oder wenn es darum geht, bestimmte Materialien und Informationen zu besorgen.
Die Elternvertreter sind für uns die Interessenvertreter der gesamten Kita-Elternschaft. Die Aufgaben der Elternvertreter im Kitausschuss sind festgeschrieben. Sie setzen sich für die Wünsche und Anliegen der Eltern und mit organisatorischen und inhaltlichen Fragen zum Kitaalltag ein. Regelmäßige Treffen finden mit der Kita-Leitung und dem Träger statt.
Für die Eltern gibt es Informationstafeln im Eingangsbereich. Diese werden regelmäßig mit wichtigen Mitteilungen aktualisiert. Zusätzlich hängen gruppeninterne Informationen vor den entsprechenden Räumen aus.